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Landeshauptstadt Stuttgart

Haushalt

Personal gewinnen und erhalten

Der Fachkräftemangel in vielen Teilen der Verwaltung, der immer enger werdende Arbeitsmarkt und auch die demografische Entwicklung veranlasst die Stadt, bei der Gewinnung von Fachkräften und der Wertschätzung der Arbeit aller Mitarbeitenden das bestehende Bündel an guten und wirksamen Maßnahmen weiter auszubauen.

Die Landeshauptstadt will die Maßnahmen zur Personalgewinnung und -erhaltung weiter ausbauen und das städtische Personalmarketing stärken.

Wie in der aktuellen Personalstrategie dargelegt, wurden in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Anreize wie zum Beispiel ein kostenfreies ÖPNV-Jobticket für Mitarbeitende und das Radleasing geschaffen. In den kommenden Jahren wird die Stadt den Fokus bei der Personalgewinnung verstärken und den Ausbau der Social- Media-Aktivitäten sowie weitere Werbekampagnen vorantreiben. Auch der Bereich Ausbildung wird gestärkt werden sowie das Wohnen für Mitarbeitende. Weitere Programme werden für mehr Flexibilisierung in der Arbeit sorgen.

Stuttgart-Zulage für alle Tarifbeschäftigten kommt

Beschlossen wurden vom Gemeinderat zudem Mittel in Höhe von 24,7 Millionen Euro jährlich zur Etablierung einer Stuttgart-Zulage für alle Tarifbeschäftigten und Auszubildenden der Landeshauptstadt sowie zur Ausfinanzierung eines neuen Zulagenpakets in gewerblich-technischen Berufen. Im Bereich der Eigenbetriebe ergibt sich ein zusätzliches Finanzierungsvolumen von rund 5,8 Millionen Euro jährlich. Die Stuttgart-Zulage soll 150 Euro brutto monatlich bei Vollzeitbeschäftigung betragen und ab 1. Juli 2024 ausgezahlt werden, zunächst befristet bis Ende 2028. Für Beamtinnen und Beamte darf die Stadt mangels landesgesetzlicher Grundlage keine Stuttgart-Zulage zahlen.

"Die Stuttgart-Zulage ist die Antwort der Stadtverwaltung auf den zunehmenden Arbeitskräftemangel und auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten, besonders in der Landeshauptstadt."

Personalbürgermeister Dr. Fabian Mayer

Mayer weiter: "Ich freue mich, dass der Gemeinderat den Verwaltungsvorschlag einer Zulage für alle Tarifbeschäftigten in Höhe von 150 Euro aufgegriffen hat. In Kombination mit dem kostenfreien Deutschland-Jobticket schaffen wir so einen Einkommensvorteil von rund 200 Euro brutto.“

Die Stuttgart-Zulage fügt sich als eine von insgesamt über 70 Maßnahmen der städtischen Personalgewinnung und -bindung in die gesamtstädtische Personalstrategie ein, welche im September 2023 von der Stadtverwaltung vorgestellt wurde.

Neben finanziellen Anreizen sind auch allgemeine Rahmenbedingungen rund um den Arbeitsplatz wichtige Komponenten der Personalerhaltung. Dazu gehören zukunftsgerichtete Qualifizierungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, moderne Arbeitsbedingungen sowie eine positive Führungs- und Arbeitskultur. Mit der Schaffung von weiteren Stellen im Bereich Personalentwicklung wird die Stadt auch diese Themen sowohl fach- und berufsgruppenspezifisch in den Ämtern und Eigenbetrieben als auch mit gesamtstädtischen Strategien und Konzepten ausbauen.

Stellenplan: Neuer Rekordwert bei Stellenschaffungen

Für Ausbildungszwecke wurden durch Beschluss des Gemeinderats beim Jugendamt zusätzlich 264 sogenannte Ermächtigungen geschaffen, auf denen künftig zusätzliche Azubis, Studenten und Berufsanfängerinnen und -anfänger eingestellt werden können. Diese Zahlen stellen Rekordwerte dar, die selbst die bereits sehr hohen Umfänge der Stellenschaffungen zu den letzten beiden Doppelhaushalten nochmals deutlich übersteigen. Damit besteht die Verwaltung aus aktuell rund 14.100 Stellen ohne Eigenbetriebe. So lässt sich der Doppelhaushalt 2024/2025 (nach den Haushalten 2020/2021 und 2022/2023) erneut als „Personalhaushalt“ hervorheben.

Unter dem Motto Digital MoveS – Stuttgart.Gestaltet.Zukunft hatte die Verwaltung bereits vor vier Jahren die Entwicklung einer Strategie für eine digitale Stadtverwaltung initialisiert. Digital MoveS bündelt die Handlungsfelder und Maßnahmen der Landeshauptstadt Stuttgart mit der Zielsetzung, ihre eGovernment Services für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Unternehmen über eine digitale Bürgerschnittstelle auf Basis digitalisierter Fachanwendungen und Geschäftsprozesse und einer dem Stand der Technik entsprechenden Kommunikationsinfrastruktur bereitzustellen. Die Strategie hat sich bewährt, und seit 2020 wurden erfolgreiche Projekte in den Ämtern umgesetzt. Als weitere strategische Maßnahme wurde zum 1. Januar 2022 das Amt für Digitalisierung, Organisation und IT gegründet und das Paket „Digital MoveS“ mit weiteren Sach- und Personalmitteln fortgeschrieben. Zum Haushalt 2024/2025 wurden weitere 180 Stellen geschaffen, um die Digitalisierung der Stadtverwaltung in einer nächsten Stufe voranzutreiben.

Zum weiteren Ausbau der Kinderbetreuung werden in diesem Haushalt 181 neue Stellen vorgesehen. Bereits im Vorgriff auf den Stellenplan wurden etwa 33 Stellen geschaffen.

Beim Amt für öffentliche Ordnung wurden zur Verbesserung der personellen Ausstattung, zum Beispiel bei der Ausländerbehörde, der Führerscheinstelle und Kfz- Zulassung sowie in weiteren Bereichen 76 Stellen neu geschaffen. Die Befristung an über 25 Stellen wurde verlängert. 25 Ermächtigungen zur Beschäftigung von Personal außerhalb des Stellenplans wurden ebenfalls verlängert. Die Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans hat gezeigt, dass in der Branddirektion ein zusätzlicher Stellenbedarf gegeben ist, der sich aus der Veränderung verschiedener Aspekte in der brandschutzrechtlichen Risikobewertung ergibt. Hierfür wurden bereits zum letzten Doppelhaushalt rund 50 Stellen geschaffen. Im Doppelhaushalt 2024/2025 erfolgt die Schaffung von weiteren 24 Stellen.

Die Landeshauptstadt Stuttgart zeichnet sich durch eine reichhaltige Kulturlandschaft aus. Diese Kulturlandschaft gilt es weiter zu stärken und fortzuentwickeln. Insgesamt rund 31 Stellen wurden für verschiedene Institutionen des Kulturamts (von der Stadtbibliothek über die Stuttgarter Musikschule bis hin zum Carl-Zeiss- Planetarium) sowie für neue Aufgaben (wie das Haus für Film und Medien, die Villa Berg oder ein Besucherinformationszentrum zur IBA 2027) und zur Unterstützung weiterer freier Kultureinrichtungen geschaffen.

Für die Bearbeitung des seit 1. Januar 2023 geltenden ausgeweiteten Wohngeldanspruchs wurden beim Sozialamt rund 11 Stellen geschaffen. Zum Doppelhaushalt 2024/25 wurde eine Vielzahl an neuen Investitions- und Bauprojekten beschlossen. Um das Hochbauamt in die Lage zu versetzen, diese zusätzlichen Projekte rasch umsetzen zu können, wurden insgesamt 41 Stellen für Techniker, Projektleitungen und Vergabejuristen neu geschaffen.

Die Flüchtlingsthematik stellt die Stadt Stuttgart seit vielen Jahren vor große Herausforderungen. Es ist nicht absehbar, dass es hier zu einer Verringerung der Aufgaben kommen wird. Daher wurden zur Bearbeitung einer Vielzahl von Aufgaben, die in diesem Zusammenhang von der Landeshauptstadt wahrzunehmen sind (Unterbringung, Versorgung, ausländerrechtliche Bearbeitung und weitere), unter anderem beim Liegenschaftsamt, beim Jobcenter, beim Amt für öffentliche Ordnung, beim Sozialamt oder beim Gesundheitsamt insgesamt 194 Stellen neu geschaffen oder in der Befristung verlängert.

Bereits seit mehr als einem Jahrzehnt ergreift die Stadt Maßnahmen, um dem Arbeitskräftemangel sowie den demografischen und gesellschaftlichen Herausforderungen möglichst frühzeitig und nachhaltig entgegenzuwirken. Für das Thema der Personalgewinnung und -erhaltung werden verschiedene Maßnahmen und Angebote beibehalten und neu entwickelt. Diese erstrecken sich über einige Themenfelder: Führungskräfteentwicklung, Ausbildung/Studium, Vielfalt, Inklusion, betriebliches Gesundheitsmanagement sowie die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Die Maßnahmen tragen zu der Attraktivität der Landeshauptstadt als Arbeitgeberin bei. Hierfür wurden beim federführenden Haupt- und Personalamt sowie in einzelnen Fachämtern rund 42 Stellen geschaffen.

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Bildnachweise

  • Leif Piechowski/Stadt Stuttgart