Täglich begegnen wir einer Vielzahl von Erregern wie Viren, Bakterien oder Pilzen. Doch nicht jeder Kontakt führt automatisch zu Krankheit. Häufig wird die körpereigene Abwehr mit den Angreifern allein fertig. Daneben gibt es aber noch einige Krankheitserreger, die schwere Erkrankungen hervorrufen können. Das kann zu bleibenden körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen führen – im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Deshalb sind Impfungen zum Beispiel gegen Mumps, Röteln, Kinderlähmung und Masern nach wie vor die wirksamste Form der Gesundheitsvorsorge.
Impftermine einhalten
Die meisten Impfungen werden im frühen Kindesalter durchgeführt, um Kinder möglichst früh vor Ansteckungen zu schützen. Das Gesundheitsamt informiert rund um das Thema Impfen bei Kindern. Auch für Jugendliche und Erwachsene gibt es Impftermine, die eingehalten werden sollten. Der eigene Impfschutz kann mit einem Blick in den eigenen Impfpass geprüft werden.
Eine Übersicht über empfohlene Standardimpfungen für alle Altersgruppen gibt der Impfkalender der ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (Öffnet in einem neuen Tab). Die STIKO-Kommission empfiehlt, sich gegen die Erkrankungen zu impfen, bei denen die möglichen Komplikationen der Erkrankung häufig und schwerwiegend sind. Damit keine Impflücken entstehen, informiert die (Öffnet in einem neuen Tab) Initiative „Mach den Impfcheck“ des Landes Baden-Württemberg (Öffnet in einem neuen Tab) insbesondere Jugendliche, worauf zu achten ist.
Die hohe Durchimpfungsrate in Deutschland hat zu einem überragenden Erfolg gegen viele Infektionskrankheiten geführt. Eine Impfung imitiert die Vorgänge im Immunsystem, produziert Antikörper und Gedächtniszellen, die dann bei einem tatsächlichen Angriff von Krankheitserregern sofort reagieren.
Gefährliche Folgeschäden durch manche Infektionserreger kommen seit Einführung von Impfungen viel seltener vor. Die in Deutschland zugelassenen Impfstoffe sind gut verträglich. Nebenwirkungen werden äußerst selten beobachtet.
Impfberatung durch das Gesundheitsamt
Gerne beraten wir Sie telefonisch zu allen Impfungen, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert-Koch-Institut und vom Ministerium für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg empfohlen werden.
Das Gesundheitsamt Stuttgart führt keine Beratung zu individuellen Impffragen wie zum Beispiel spezielle Impf‐Indikationen oder Gegenanzeigen durch. Dafür ist Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt zuständig.
Bitte beachten Sie auch, dass das Gesundheitsamt keine reisemedizinische Beratung durchführt. Entsprechende Informationen bieten folgende Einrichtungen das Centrum für Reisemedizin (Öffnet in einem neuen Tab), die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und globale Gesundheit e. V. (Öffnet in einem neuen Tab) und die Reisehinweise des Auswärtigen Amt (Öffnet in einem neuen Tab).
Umfangreiches Informationsmaterial zu Impfungen - auch in anderen Sprachen - finden Sie auf den Webseiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Öffnet in einem neuen Tab) und des Robert-Koch-Institutes (Öffnet in einem neuen Tab).
Corona-Schutzimpfung gegen COVID-19
Das Coronavirus SARS-CoV-2 breitet sich in Deutschland weiter aus. Die Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 ist der wirksamste Schutz vor COVID-19 und einer Ausbreitung des Virus. In Kooperation mit dem Klinikum Stuttgart und der Stuttgarter Ärzteschaft bietet die Stadtverwaltung Impfangebote zum Schutz vor einer Corona‐Erkrankung. Geimpft wird nach den aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO). (Öffnet in einem neuen Tab) Ziel ist es, eine höhere Impfquote in Stuttgart zu erreichen.
Alle zugelassenen Impfstoffe sind wirksam und sicher. Die Impfung bietet allerdings keinen hundertprozentigen Schutz. So kann es trotz einer Impfung zu einer Covid-19-Erkrankung kommen. Insgesamt reduziert der vollständige Impfschutz das Risiko, sich zu infizieren und zu erkranken, das gilt auch für die Omikron‐Varianten. Für einen weiterhin vollständigen Impfschutz ist eine Auffrischimpfung erforderlich. Sollte es trotz Impfschutz zu einer Infektion kommen, so verläuft die Erkrankung i. d. R. deutlich milder oder gar symptomlos.
Wer sich impfen lässt, schützt auch seine Mitmenschen, die sich nicht impfen lassen können oder bei denen die Impfung aus gesundheitlichen Gründen eine verringerte Schutzwirkung hat.
Obwohl die Impfstoffe sehr wirksam sind, können sie nicht alle Infektionen bei Geimpften verhindern. Da kein Impfstoff einen hundertprozentigen Schutz aufweist, ist auch bei vollständig geimpften Menschen mit sogenannten Impfdurchbrüchen zu rechnen. Das heißt: Mit steigender Impfquote sind unter den Erkrankten auch anteilsmäßig mehr Geimpfte zu erwarten.
Mit dem Online-Tool „Corona-Impfcheck“ (Öffnet in einem neuen Tab) der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erhalten Sie nach wenigen Klicks die aktuelle Impfempfehlung – passend für Ihre persönliche Situation.
Grippeschutzimpfung - wichtiger denn je
Die Influenza, genannt Grippe, ist keine harmlose Erkältung, sondern eine schwerwiegende Erkrankung, die jedes Jahr viele Menschenleben kostet. Je nach Saison sterben hunderte bis über 20.000 Menschen an der Grippe! Dies allein ist schon ein wichtiger Grund, sich impfen zu lassen.
Es spricht für eine Grippeschutzimpfung darüber hinaus auch die Gefährdung durch das Coronavirus. Es gilt, die Überlastung der Gesundheitssysteme zu vermeiden, die womöglich schon durch COVID-19-Patienten sehr gefordert sein werden. Denn trotz der bisherigen Fortschritte bei der Impfkampagne gegen COVID-19 ist für die Saison leider wieder mit hohen COVID-19-Infektionszahlen zu rechnen.
Grundsätzlich befürwortet das Robert-Koch-Instituts (RKI) die Grippeimpfung besonders für Personen ab 60 Jahren und vulnerable Personengruppen, dazu gehören unter anderem Menschen mit chronischen Erkrankungen der Atmungsorgane (inklusive Asthma und COPD), chronischen Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten, Diabetes mellitus und anderen Stoffwechselkrankheiten, chronischen neurologischen Krankheiten, wie Multiple Sklerose oder Personen mit angeborener oder erworbener geschwächter Immunabwehr, sowie Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen, Kleinkinder und Schwangere.
Die Grippeimpfung ist wichtig für alle, die beruflich ein erhöhtes Risiko haben oder darstellen können.
Pneumokokken-Impfung - Warum ist die Impfung so wichtig?
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) weist darauf hin, dass Pneumokokken-Erkrankungen durch Bakterien aus der Familie der Streptokokken hervorgerufen werden. Sie sind weltweit verbreitet und werden von Mensch zu Mensch übertragen. Je nach Region der Welt und abhängig vom Alter sind verschiedene Pneumokokken-Stämme für unterschiedliche Krankheiten mit zum Teil lebensbedrohlichen Verläufen verantwortlich. So verursachen sie beispielsweise die Mehrzahl aller bakteriellen Lungenentzündungen.
Pneumokokken werden wie ein grippaler Infekt durch Tröpfcheninfektion übertragen - beispielsweise beim Husten oder Niesen. Die Bakterien finden sich im Nasen-Rachen-Raum vieler Menschen, ohne dass diese daran erkranken. Daher können sie auch von gesunden Menschen weitergegeben werden.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Erwachsenen ab einem Alter von 60 Jahren eine Impfung gegen Pneumokokken. Wegen der begrenzten Dauer des Impfschutzes gegen Pneumokokken hält die STIKO die Auffrischung mit einem Mindestabstand von 6 Jahren aus medizinischer Sicht eigentlich für alle Erwachsenen ab dem Alter von 60 Jahren für sinnvoll. Eine generelle Auffrischung wird dieser Altersgruppe trotzdem aktuell nicht empfohlen, da der Impfstoff hierfür zurzeit nicht zugelassen ist. Die Wiederholungsimpfung gesunder über 60-Jähriger sollte daher von der Ärztin bzw. dem Arzt beurteilt werden.
Darüber hinaus wird die Impfung gegen Pneumokokken allen Personen mit erhöhtem gesundheitlichem Risiko aufgrund von bestimmten Vorerkrankungen oder mit beruflichem Risiko empfohlen. Auch für Kinder ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat bis zum 2. Lebensjahr empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch Institut die Impfung gegen Pneumokokken. Weitere Informationen zur Pneumokokken-Impfung finden Sie auf der Website der der BzGA (Öffnet in einem neuen Tab)