Der Stuttgarter Wald hat für viele Menschen in Stuttgart einen hohen Stellenwert. Das liegt nicht nur an seiner Nähe zur Stadt, sondern auch an seiner Vielseitigkeit und zum Teil an der Einzigartigkeit als Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten in Baden-Württemberg. Einige kleine Seen, und das größtenteils zusammenhängende und strukturreiche Waldgebiet charakterisieren die größte Naherholungsfläche der Stadt. Gleichzeitig ist der Stuttgarter Wald Jagdrevier und Rohstofflieferant und leistet im Rahmen einer nachhaltigen Forstwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur CO²-Speicherung. Schon heute pflegen Mitarbeiter der Stadt den Wald, sichern Wege und Straßen, reparieren Erholungseinrichtungen und machen den Wald fit für die klimatischen Herausforderungen der Zukunft. Die Stadt ist im Besitz von etwa 56 Prozent der Waldfläche, zweitgrößter Eigentümer ist das Land Baden-Württemberg, vertreten durch ForstBW, Forstbezirk Schönbuch.
Viele verschiedene Interessen und Schutzbelange sind also mit dem Wald verbunden, wie etwa Klima- und Bodenschutz, Wasserrückhaltung und -filter oder der Lebensraum für die Tier- und Pflanzenarten. Das führt auch zu Konflikten gerade im Hinblick auf die intensive Freizeitnutzung. Um das zu vermeiden und einen Wald zu erhalten, an dem sich alle erfreuen können, soll deshalb das „Freizeitkonzept Stuttgarter Wald“ entwickelt werden. Ziel des Konzepts ist es, die verschiedenen Anforderungen von Naturschutz, Naherholung, Forstwirtschaft und Sport miteinander in Einklang zu bringen.
Erarbeitung des Konzepts
Um das Freizeitkonzept zu erstellen, hat die Stadt gemeinsam mit dem 2019 gegründeten Beirat für den Stuttgarter Stadtwald das Büro Tour Konzept e.G. aus Schonach im Schwarzwald beauftragt. In einem ersten Schritt werden zunächst eine Steuerungsgruppe und ein Forum gebildet, die bei der Erarbeitung mitwirken sollen.
Aufgabe der Steuerungsgruppe ist es, den Prozess zu organisieren und zu koordinieren. Das Forum wird als zentrales Gremium den Beteiligungsprozess gestalten und alle Interessen abbilden. Es besteht aus Vertretern der verschiedenen Interessengruppen – etwa von Wanderern, Radfahrern oder Naturschützern – und Mitgliedern des Waldbeirats sowie der Steuerungsgruppe. Die inhaltliche Feinarbeit wird wiederum in zahlreichen Akteursgruppen erfolgen.
Bereits in der Planungsphase des Freizeitkonzepts werden damit alle wichtigen Akteure einbezogen.
Weiteres Vorgehen
Nach der strukturellen Organisation werden nun in einem nächsten Schritt durch die Firma Tour Konzept e.G. vorhandene Daten gesichtet. Es wird geprüft, welche Potenziale für etwa Freizeit, Sport und Erholung im Wald liegen. Danach soll erarbeitet werden, wie ein möglicher Beteiligungsprozess zum „Freizeitkonzept Stuttgarter Wald“ aussehen und realisiert werden könnte. Um den Beteiligungsprozess kümmert sich das auf Partizipation spezialisierte Kommunikationsbüro memoU aus Freiburg.
Ziel ist es, bis Anfang 2022 ein genehmigungsfähiges Freizeitkonzept zu erstellen.
Hilfreiche Informationen
Hier finden Sie hilfreiche und weiterführende Informationen zum Stuttgarter Wald zum Nachlesen oder Heruterladen.