Die Otto-Hirsch-Medaille wurde 1985 zum 100. Geburtstag von Ministerialrat Dr. Otto Hirsch von der Stadt gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Stuttgart (GCJZ) und der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) gestiftet. Auf Grundlage einer Satzungsänderung wurde 2013 erstmals die Otto-Hirsch-Auszeichnung verliehen. Mit ihr können nicht nur einzelne Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die sich um den christlich-jüdischen Dialog besonders verdient gemacht haben, sondern auch Gruppen und Initiativen aller Religionsgemeinschaften.
Otto-Hirsch-Auszeichnung 2025: Andreas Keller und Eberhard Zacher
Das Kuratorium „Otto-Hirsch-Auszeichnung“ unter Leitung von Erstem Bürgermeister Dr. Fabian Mayer hat in diesem Jahr die Otto-Hirsch-Auszeichnung an Andreas Keller und Eberhard Zacher vergeben. Die Ehrung erfolgt im Rahmen eines Festaktes im Stuttgarter Rathaus.
Andreas Keller, Träger des Bundesverdienstkreuzes seit 2004, erhält die Otto-Hirsch-Auszeichnung in Würdigung seiner bedeutenden und bleibenden Verdienste für die christlich-jüdische Zusammenarbeit. Als vorbildlich engagierte Persönlichkeit der Stuttgarter Stadtgesellschaft wirkt er in lebendigen Netzwerken für das Erinnern an die Deportationen jüdischer Menschen aus Stuttgart und Württemberg weit über sein Ehrenamt als Erster Vorsitzender von "Zeichen der Erinnerung" hinaus.
Eberhard Zacher, Träger des Bundesverdienstkreuzes seit 2023, erhält die Otto-Hirsch-Auszeichnung in Würdigung seines über Jahrzehnte gelebten und bleibenden Engagements für die Wiederentdeckung und Bewahrung der Erinnerungen an die mehr als einhundertfünzigjährige gemeinsame Geschichte von Juden und Christen im Münsinger Teilort Buttenhausen. Zum 2013 eröffneten Jüdischen Museums Buttenhausen hat Eberhard Zacher Wesentliches zur wissenschaftlichen Begleitung wie auch zur Konzeption der Ausstellung beigetragen. Heute erleben die Besucher*innen des Museums die Vergangenheit einer ländlichen Gemeinde, in der - einzigartig für Baden-Württemberg – die Anzahl jüdischer Menschen jene der Menschen mit christlicher Konfession zeitweise überstieg.