Von diesen Stellen hatte die Verwaltung rund 643 Stellen vorgeschlagen, aus den Reihen des Gemeinderats kamen nochmals rund 258 Stellen hinzu. Für Ausbildungszwecke wurden durch Beschluss des Gemeinderates bei der Branddirektion und dem Jugendamt zusätzlich 48 sogenannte Ermächtigungen geschaffen, auf denen künftig zusätzliche Azubis eingestellt werden können. So lässt sich erneut von einem „Personalhaushalt“ sprechen. Aktuell besteht die Verwaltung aus rund 12.700 Stellen ohne Eigenbetriebe.
"Digital MoveS - Stuttgart.Gestaltet.Zukunft"
Unter dem Motto Digital MoveS - Stuttgart.Gestaltet.Zukunft hatte die Verwaltung bereits vor zwei Jahren die Entwicklung einer Strategie für eine digitale Stadtverwaltung initialisiert. Digital MoveS bündelt die Handlungsfelder und Maßnahmen der Landeshauptstadt Stuttgart mit der Zielsetzung, ihre eGovernment Services für die Bürger/-innen und Unternehmen über eine digitale Bürgerschnittstelle auf Basis digitalisierter Fachanwendungen und Geschäftsprozesse sowie einer dem Stand der Technik entsprechenden IT/TK-Infrastruktur bereitzustellen.
Die Strategie hat sich bewährt, in den Jahren 2020/2021 wurden erfolgreiche Projekte, wie beispielsweise mobiles Arbeiten, Ausbau der Online-Angebote, Erhöhung des Niveaus der Informationssicherheit oder die Einführung der Digital Mover in den Ämtern umgesetzt.
Als weitere strategische Maßnahme soll zum 1. Januar 2022 ein Amt für Digitalisierung, Organisation und IT auf den Weg gebracht werden. Die erreichte und künftige Personalstärke sowie die stetig zunehmende Themenvielfalt und -komplexität erfordern eine aufbau- und ablauforganisatorische Neugliederung. In diesem Rahmen werden stadtweit zusätzliche 120,75 Stellen für Digital MoveS neu geschaffen, sowie weitere 10,6 Stellen, um das neue Amt auch verwaltungstechnisch optimal aufzustellen.
Parkraummanagement
Die weitere Ausweitung des Parkraummanagements (PRM) auf die Stufe 6 macht sich ebenfalls bemerkbar. Rund 14,5 Stellen werden hierfür geschaffen. Mit der Einführung eines PRM soll vor allem erreicht werden, dass insbesondere Pendler ihre Fahrzeuge nicht mehr in den Wohngebieten abstellen. Durch die Parkgebühr, die beispielsweise für einen ganzen Arbeitstag zu entrichten wäre, wird dieser Effekt in der Regel im Gebiet erreicht.
Kinderbetreuung
Zum weiteren Ausbau der Kinderbetreuung werden in diesem Haushalt 96 neue Stellen vorgesehen. Bereits im Vorgriff auf den Stellenplan wurden etwa 18 Stellen geschaffen.
Branddirektion
Die Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans zeigt, dass in der Branddirektion ein zusätzlicher Stellenbedarf gegeben ist, der sich aus der Veränderung verschiedener Aspekte in der brandschutzrechtlichen Risikobewertung ergibt. Maßgabe für die Fortschreibung ist die Unterhaltung einer den örtlichen Verhältnissen entsprechenden leistungsfähigen Feuerwehr, angepasst an den heutigen Stand und die zukünftigen Entwicklungen.
Bei der Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplans waren für eine sachgerechte Bedarfsermittlung insbesondere die Schwerpunkte Prüfung der Schutzziel-Definition, Bewertung des Gefahrenpotentials im Zuge einer Risikoanalyse, Betrachtung der Standortstruktur der Feuerwachen der Berufsfeuerwehr in Hinblick der baulichen Entwicklungen der Feuerwachen sowie die Überprüfung der personellen Ausstattung des Stuttgarter Löschzugs insbesondere bezüglich der Schutzziel-Definition von zentraler Bedeutung. Daher werden für die Branddirektion in einem ersten Schritt im nächsten Doppelhaushalt rund 50 Stellen geschaffen.
Für den Doppelhaushalt 2024/2025 ist von weiteren Stellenbedarfen auszugehen. Darüber wird der Gemeinderat im Laufe des kommenden Jahres zu beschließen haben.
Schulverwaltungsamt
Die Organisationsuntersuchung im Schulverwaltungsamt hat zum Ziel, die bestehenden Aufgaben und die künftigen Herausforderungen dauerhaft effektiv und effizient zu bewältigen. Dies betrifft unter anderem die Schulentwicklung, den Schulhausbau und den Betrieb der Schulgebäude.
In einer ersten Projektstufe der Organisationsuntersuchung wurde für das Schulverwaltungsamt zunächst eine neue Aufbauorganisation erarbeitet und beschlossen. In einer weiteren, zweiten Projektstufe wurden die amtsinternen Abläufe näher betrachtet. Dabei zeigte sich die Notwendigkeit von weiteren Personalbedarfen, die mit einer Schaffung von rund 36 neuen Stellen gedeckt werden.
Kita-Platzmanagement
Um das Kita-Platzmanagement künftig besser aufzustellen, werden für diesen Bereich im Jugendamt rund 7 Stellen geschaffen. Damit soll erreicht werden, Eltern besser zu ihrem gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder beraten und unterstützen zu können.
Bezirksämter
Die Bezirksämter sind ein wichtiger Baustein der Stadtverwaltung in Stuttgart, um den Bürgerinnen und Bürgern kurze Wege zu den wichtigsten kommunalen Dienstleistungen zu ermöglichen. Daneben erfüllen sie gemeinsam mit den Bezirksbeiräten eine wichtige politische Funktion im Stadtbezirk. Zur Stärkung dieser Aufgaben wurden für die Bezirksämter und die Betreuung der Inneren Stadtbezirke 14,3 neue Stellen geschaffen.
Kultur
Die Landeshauptstadt Stuttgart zeichnet sich durch eine reichhaltige Kulturlandschaft aus. Gerade im Zeichen der aktuellen Pandemie war es daher wichtig, ein Zeichen zu setzen, diese Kulturlandschaft zu stärken und weiterhin eine vielfältige Unterstützung durch das Kulturamt zu ermöglichen. Daher wurden für diesen Bereich insgesamt rund 20 Stellen geschaffen.
Hochbauamt
Zum Doppelhaushalt 2022/23 wurden eine Vielzahl an neuen Investitions- und Bauprojekten beschlossen. Um das Hochbauamt in die Lage zu versetzen, diese zusätzlichen Projekte rasch umsetzen zu können, wurden insgesamt 25,0 Stellen für Projektleitungen neu geschaffen.
Amt für öffentliche Ordnung
Für die Kfz-Zulassungs- und Führerscheinstelle beim Amt für öffentliche Ordnung wurden insgesamt 31,6 Stellen für verschiedene Themen und Aufgaben geschaffen. Damit werden unter anderem die Ergebnisse der dortigen Organisationsuntersuchung umgesetzt, es sollen erweiterte Öffnungszeiten abgedeckt sowie der Pflichtumtausch von Fahrerlaubnissen unterstützt werden.
Personal gewinnen und erhalten
Im Bereich der Gewinnung von Fachkräften und der Wertschätzung der Arbeit ihrer Mitarbeitenden baut die Landeshauptstadt ihr umfangreiches Portfolio weiter aus. Wurden in den vergangenen Jahren bereits Anreize wie ein kostenfreies ÖPNV-Jobticket für Auszubildende und ein vergünstigtes Jobticket für Mitarbeitende geschaffen, so wird die Stadt ihren Fokus in den kommenden Jahren verstärkt auf Karriereperspektiven für Quereinsteiger legen.
Auch die Landeshauptstadt ist vom Fachkräftemangel teilweise sehr deutlich betroffen. Erster Bürgermeister Dr. Fabian Mayer betonte: „Wir möchten eine Win-win Situation schaffen und deutlich mehr Berufsgruppen ansprechen als bislang. So können wir Interessierten einen attraktiven, sicheren und fair bezahlten Job bei der Landeshauptstadt bieten und gleichzeitig unseren Personalbedarf auch in der Zukunft decken.“ Teil des beschlossenen Konzepts ist ein stadteigenes Modell zur Qualifizierung und Weiterentwicklung von Quereinsteigern. Um die Zielgruppen zu erreichen wird die Arbeitgeberin Landeshauptstadt künftig auf weiteren Social Media-Plattformen vertreten sein.
Parallel sollen auch die Potenziale aktiver Mitarbeitenden noch besser genutzt werden. Es geht darum mit den Mitarbeitenden neue Perspektiven der persönlichen Weiterentwicklung herauszuarbeiten und so Chancen aufzuzeigen und Entwicklungen zu ermöglichen. Hierfür sind 10 Stellen für neue dezentrale Personalentwickler vorgesehen.
Mit der Weiterentwicklung digitaler Fort- und Weiterbildungsangebote, dem Ausbau des Homeoffice-Angebots und der Stärkung des betrieblichen Gesundheitsmanagements dem Aufbau eines Angebots an Personalwohnungen und der Einführung eines Jobradleasings werden darüber hinaus weitere wichtige Maßnahmen im Bereich der Arbeitgeberattraktivität auf den Weg gebracht.