Berufliche Übergänge fallen in den Zuständigkeitsbereich verschiedener Akteure, darunter die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, das Jugendamt, das Schulverwaltungsamt, das Staatliche Schulamt, die städtische Arbeitsförderung und die Kammern. Die jeweiligen Verantwortungsbereiche und Aktivitäten beziehen sich jedoch nur auf einzelne Ausschnitte des gesamten Übergangssystems. Dadurch können Unklarheiten bei der Zuständigkeit, Doppelstrukturen oder auch Betreuungslücken für die Jugendlichen entstehen.
Die Jugendhilfeplanung arbeitet als gesetztes Mitglied in den unterschiedlichen Gremien des Arbeitsbündnisses vertreten. Aktuelle Entwicklungen und Themen werden diskutiert und rechtskreisübergreifend bearbeitet.
Handlungsfeld
Das Stuttgarter Arbeitsbündnis Jugend und Beruf ist ein Zusammenschluss von Jugendamt, Agentur für Arbeit, Jobcenter, dem Staatlichen Schulamt und dem Schulverwaltungsamt mit dem Ziel, insbesondere benachteiligten jungen Menschen einen zügigen und passenden Übergang in die weiterführende Bildung und Berufsausbildung durch Ausschöpfung all ihrer Potenziale zu eröffnen. Zu diesem Zweck wird eine bessere Abstimmung auf kommunaler Ebene zwischen den beteiligten Akteuren hergestellt. Durch eine koordinierte Angebotsplanung im Übergang Schule-Beruf werden individuell passende Angebote für Jugendliche angestoßen und Doppelstrukturen weitestgehend vermieden. Statt in geteilten Zuständigkeiten soll in gemeinsamer Verantwortung gedacht und gehandelt werden.
In einer gemeinsamen Fachstelle beraten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den drei Rechtskreisen, dem Schulverwaltungsamt und dem Staatlichen Schulamt Fachkräfte bei der (Weiter-)Entwicklung von Maßnahmen, unterstützen bei der operativen Vernetzung und identifizieren aktuelle Bedarfe mit dem Ziel, schnellstmögliche und qualifizierte Unterstützung für junge Menschen zu eröffnen. Die Umsetzung dieser Aufgaben bestimmt das Handlungsfeld des Stuttgarter Arbeitsbündnisses. Die Partner im Stuttgarter Arbeitsbündnis Jugend und Beruf haben ihre Zusammenarbeit in der Kooperationsvereinbarung vom 23.04.2024 bekräftigt.
Steuerungsgruppe u25
Unterstützt und begleitet wird das Arbeitsbündnis durch die Steuerungsgruppe u25 – das Gremium, in dem ein Großteil der Akteure des Übergangs Schule – Beruf zusammenkommt: Vertreterinnen und Vertreter der drei Rechtskreise SGB II (Grundsicherung für Arbeitsuchende), SGB III (Arbeitsförderung) und SGB VIII (Jugendhilfe) sowie der beiden Kammern (IHK und HwK), der allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen, des Amtes für Soziales und Teilhabe, des Schulverwaltungsamtes, der Abteilung Bildungspartnerschaft, der städtischen Arbeitsförderung und der städtischen Stabsabteilung Integrationspolitik. In regelmäßigen Sitzungen informieren sich die Mitglieder gegenseitig über aktuelle Entwicklungen und Angebote in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen und stimmen sich, nach Möglichkeit, untereinander ab.
Instrumente zur Orientierung am Übergang Schule-Beruf
Die Angebotslandschaft im Übergangssystem Schule-Beruf ist geprägt durch eine Vielzahl von Projekten, Initiativen und Maßnahmen. Diese Vielfältigkeit ist nicht leicht zu durchschauen und somit ist es auch für Fachkräfte schwierig, einen Überblick über den aktuellen Angebotsbestand zu haben. Das Stuttgarter Arbeitsbündnis Jugend und Beruf hat deshalb verschiedene Instrumente zur Orientierung entwickelt:
- Das Informationsportal mit aktuellen Angeboten zum Thema Übergang Schule-Beruf in Stuttgart: Online-Service Übergang Schule-Beruf (Öffnet in einem neuen Tab) bündelt verschiedene Angebote, die zur Unterstützung beruflicher Perspektiven vorhanden sind.
- Das Plakatleitsystem „Schule und dann?“ zeigt strukturiert auf, welche Angebote in Stuttgart nach der allgemeinbildenden Schule zur Verfügung stehen. Das Plakat kann in gedruckter Form per E-Mail bezogen werden. Hier (Öffnet in einem neuen Tab) ist das Plakatleitsystem digital abrufbar.
- Aktueller Newsletter über anstehende Termine zu Veranstaltungen und Aktionen rund um das Thema Ausbildung (Veröffentlichung jährlich im Februar und Juli). Gerne dürfen Sie sich hier für den E-Mail-Verteiler anmelden.
Aktuelle Entwicklungsthemen
Das Stuttgarter Arbeitsbündnis verfolgt derzeit drei Handlungsschwerpunkte.
- Stufenweise wird der Bildungsgang (Ausbildungsvorbereitung dual) (AVdual) ab dem Schuljahr 2024/2025 an den beruflichen Schulen in Stuttgart, koordiniert durch das Schulverwaltungsamt, umgesetzt. Das Arbeitsbündnis übernimmt dabei die Rolle und Funktion des Regionalen Übergangsmanagements (RÜM).
- Die Einführung des Programms AnSchuB (Anschluss Schule-Beruf) ab dem Schuljahr 2024/2025 ermöglicht eine frühzeitige Unterstützung in der Berufsorientierung für Schülerinnen und Schülern an ausgewählten allgemeinbildenden Schulen. Das Arbeitsbündnis wirkte bei der konzeptionellen Programmentwicklung mit und begleitet die Einführung des Programms sowie die Umsetzung auf fachlicher Ebene.
- Die Angebotslandschaft im Übergangssystem ist geprägt durch eine Vielzahl von Projekten, Initiativen und Maßnahmen, die sich verändern, beendet oder neu aufgesetzt werden. Austausch-, Vernetzungs- und Schulungsformate für die Fachkräfte bleiben ebenso wie die Pflege, Aktualisierung und (Weiter-) Entwicklung der Instrumente der Orientierung ein relevanter Handlungsschwerpunkt.